Cortenstahl ist ein wetterfester Baustahl und erfreut sich zunehmender Beliebtheit im Gartenbau, insbesondere für Hochbeete. Seine charakteristische Rostoptik verleiht Gärten ein modernes und zugleich natürliches Flair. Dennoch stellt sich die Frage: Ist ein Cortenstahl-Hochbeet giftig oder handelt es sich bei dieser Annahme um einen Mythos?
Was ist Cortenstahl?
Cortenstahl, auch als rostiger oder wetterfester Baustahl bekannt, ist eine spezielle Stahllegierung bestehend aus: Eisen, Kupfer, Chrom, Nickel und Phosphor. Er enthält also Schwermetalle wie Kupfer, Chrom und Nickel. Diese sind aber im Metall gebunden und werden unter normalen Bedingungen nicht freigesetzt.
Dadurch bleibt die Verwendung von Cortenstahl in vielen Anwendungen, wie beispielsweise im Bauwesen oder in der Kunst, unbedenklich. Die stabile Oxidschicht (eine rotbraune Patina), die sich mit der Zeit auf der Oberfläche bildet, schützt das Material zusätzlich vor Korrosion. In unserem Ratgeber zu Cortenstahl erfahren Sie Näheres zu seinen Eigenschaften und Einsatzbereichen.
Gut zu wissen: Aufgrund seiner Eigenschaften ist Cortenstahl für die Garten- und Terrassengestaltung ideal geeignet.
Ist ein Cortenstahl-Hochbeet giftig für die Umwelt?
Die Frage, ob ein Cortenstahl-Hochbeet giftig oder gesundheitsschädlich ist, lässt sich klar beantworten: Cortenstahl selbst ist nicht giftig. Die Legierung besteht aus Metallen, die in stabiler Form keine Gefahr für Mensch oder Umwelt darstellen. Allerdings gibt es Aspekte, die beachtet werden sollten:
Ausschwemmung von Metallionen
Wenn Cortenstahl mit Feuchtigkeit in Berührung kommt, können sehr geringe Mengen von Metallionen (z. B. Kupfer) freigesetzt werden. Diese Konzentrationen sind in der Regel unbedenklich, können jedoch problematisch sein, wenn sie über längere Zeit oder in größeren Mengen in empfindliche Umgebungen gelangen.
- Für Pflanzen: Empfindliche Pflanzen können durch erhöhte Kupferkonzentrationen beeinträchtigt werden, da diese die Aufnahme anderer Nährstoffe wie Eisen oder Magnesium behindern. Dies kann zu Mangelerscheinungen und Wachstumsstörungen führen.
- Für Gewässer: Kupferionen können toxisch für Wasserorganismen wie Fische, Amphibien und wirbellose Tiere sein, da sie Enzymfunktionen stören und die Sauerstoffaufnahme erschweren.
- Für den Boden: Im Boden können Metallionen das empfindliche Gleichgewicht der darin lebenden Mikroorganismen stören. Viele dieser Organismen sind entscheidend für den Abbau organischer Stoffe und die Nährstoffverfügbarkeit. Eine Belastung durch Metallionen kann diese Prozesse hemmen und die Bodenfruchtbarkeit langfristig beeinträchtigen.
Im normalen Gartenbau mit gutem Wasserabfluss sind die Mengen an freigesetzten Metallionen in der Regel unproblematisch und stellen auch über Jahre kein Risiko dar. Bei dauerhaftem Kontakt mit stehendem Wasser, wie bei Staunässe, oder in sensiblen Umgebungen wie Gewässern, sollten Schutzmaßnahmen wie eine Trennfolie oder gegebenenfalls auch der Verzicht auf Cortenstahl bei direktem Kontakt zu Wasser berücksichtigt werden.
Gut zu wissen: Die Konzentrationen sind in der Anfangsphase (während der sogenannten Erstrostung) etwas höher. Nach 6 bis 12 Monaten reduziert sich die Freisetzung erheblich.
Kontakt mit Lebensmitteln
Cortenstahl wird nicht für Anwendungen empfohlen, bei denen er direkt mit Lebensmitteln in Kontakt kommt, wie zum Beispiel bei Gemüsegärten, bei denen eine langfristige Aufnahme von Metallspuren durch die Erde möglich ist. Hier kann der Einsatz einer Schutzbarriere wie einer Folie eine einfache und effektive Lösung bieten. Erfahren Sie mehr dazu in unserem Ratgeber, wie Sie eine Schutzfolie richtig anbringen und wie Sie ein Cortenstahl-Hochbeet selber bauen.
Umweltverträglichkeit: Cortenstahl vs. verzinkter Stahl
Wenn es um die Auswahl von Metall im Garten geht, stehen oft Cortenstahl und verzinkter Stahl zur Diskussion. Beide Materialien haben spezifische Eigenschaften, die sich auf ihre Umweltverträglichkeit auswirken. Die Entscheidung für eines der Materialien hängt dabei von den individuellen Anforderungen sowie den langfristigen Ökobilanzen ab.
Metallart | Vorteile der Bleche | Nachteile |
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Stahl verzinkt |
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Cortenstahl |
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Im direkten Vergleich ist Cortenstahl hinsichtlich der Umweltverträglichkeit langfristig oft die bessere Wahl, da er keine künstliche Beschichtung benötigt und seine Rostschicht stabil bleibt. Verzinkter Stahl hat hingegen den Vorteil eines geringen Initialaufwands, erfordert jedoch mehr Pflege, um umweltfreundlich zu bleiben.
Worauf sollte man bei Cortenstahl-Hochbeeten achten?
Wenn Sie sich für ein Hochbeet aus Cortenstahl entscheiden, gibt es ein paar Punkte zu beachten, um die Sicherheit für Pflanzen, Boden und Menschen zu gewährleisten:
✓ Trennungsschicht einbauen: Eine Trennung aus Vlies/Folie zwischen Cortenstahl und der Erde im Beet verhindert das Übergehen von Metallionen in den Boden.
✓ Richtige Standortwahl: Vermeiden Sie Einsatzbereiche, in denen Regenwasser vom Hochbeet in empfindliche Bodenbereiche oder Gewässer gelangen könnte.
✓ Pflege der Rostschicht: Die Rostpatina von Cortenstahl ist wartungsfrei, doch es empfiehlt sich, das Material regelmäßig zu kontrollieren, um ungewollte Korrosionsprozesse auszuschließen.
Sind Cortenstahl-Hochbeete gesundheitsschädlich?
Cortenstahl-Hochbeete sind nicht gesundheitsschädlich, wenn sie richtig eingesetzt werden. Die Ausschwemmung von Metallionen ist gering und kann durch einfache Maßnahmen wie das Einfügen einer Trennungsschicht minimiert werden. So erhalten sich Cortenstahl-Hochbeete problemlos Eigenschaften wie:
- Langlebigkeit: Dank der schützenden Rostschicht ist Cortenstahl besonders robust und witterungsbeständig.
- Ästhetik: Der warme Rostton verleiht dem Garten eine moderne und natürliche Optik.
- Nachhaltigkeit: Im Gegensatz zu vielen anderen Materialien ist Cortenstahl zu 100 % recycelbar, was ihn zu einer umweltfreundlichen Wahl macht.
Fazit zu Cortenstahl-Hochbeeten
Mit der richtigen Planung eignet sich Cortenstahl hervorragend für stilvolle und langlebige Gartengestaltungen. Ein Cortenstahl-Hochbeet ist nicht giftig oder gesundheitsschädlich, wenn darauf geachtet wird, dass es nicht dauerhaft mit stehendem Wasser in Berührung kommt.
Wenn Sie weitere Fragen haben oder sich für Cortenstahl-Hochbeete interessieren, kontaktieren Sie uns gerne. Wir beraten Sie umfassend!
FAQ – Häufige Kundenfragen kurz beantwortet
Kann ich Cortenstahl-Hochbeete in einem Gemüsegarten verwenden?
Ja. Sie können Cortenstahl-Hochbeete in einem Gemüsegarten nutzen, jedoch sollten Sie eine Trennschicht wie Folie oder Vlies einsetzen. So verhindern Sie, dass Metallionen in den Boden gelangen.
Ist Cortenstahl gesundheitsschädlich für Menschen?
Nein, Cortenstahl ist in stabiler Form nicht gesundheitsschädlich. Direkter Kontakt mit Lebensmitteln sollte jedoch vermieden werden, da durch Feuchtigkeit kleine Mengen von Metallionen freigesetzt werden können. Bei langfristigem Kontakt können diese in den Boden oder die Lebensmittel übergehen. Mit einer Schutzbarriere wie Vlies oder Folie kann dies verhindert werden.
Wie pflege ich Cortenstahl-Hochbeete?
Die Rostschicht von Cortenstahl ist wartungsfrei. Cortenstahl-Hochbeete sind äußerst pflegeleicht, da die Rostpatina das Material schützt und sich bei kleinen Beschädigungen selbst regeneriert. Kontrollieren Sie aber dennoch regelmäßig auf unerwünschte Korrosion oder tiefe Kratzer.
Kann Regenwasser von Cortenstahl giftig sein?
Regenwasser kann geringe Mengen an Metallionen aufnehmen. Es ist unbedenklich für normale Gartenböden, sollte aber nicht in Gewässer abgeleitet werden.
Wie lange halten Cortenstahl-Hochbeete?
Cortenstahl-Hochbeete zeichnen sich durch ihre außergewöhnliche Langlebigkeit aus. Dank der schützenden Rostpatina, die das Material vor weiterer Korrosion bewahrt, können sie problemlos bis zu 5 Jahrzehnte überdauern, selbst bei intensiver Nutzung und wechselnden Witterungsbedingungen.