Blechformate: große und kleine Blechtafeln

Sogenannte Blechtafeln sind Blechzuschnitte in verschiedenen Größen. Unterschiedliche Abmessungen haben sich als Standards etabliert – man spricht vom Kleinformat, Mittelformat, Großformat und Maxiformat. Im folgenden Artikel gehen wir näher auf die Blechtafel-Formate sowie Blechstärken ein und erklären, was beim Umgang mit der Tafelware in den jeweiligen Größen zu beachten ist.

Wie entstehen verschiedene Blechtafel-Formate?

Bleche sind Werkstücke, also Körper mit bestimmter Form, die durch ein Verfahren der Fertigungstechnik erzeugt werden: dem Umformen. Beim Umformen ist es essenziell, dass Material (Metall) weder hinzugegeben noch weggenommen wird – die Masse bleibt gleich.

Durch Umformung entsteht eine Vielzahl von Metallerzeugnissen für verschiedene Einsatzbereiche, denn Umformen bezeichnet gemäß der Norm DIN 8580 unterschiedliche Prozesse:

  • Walzen
  • Biegen
  • Gesenkschmieden
  • Freiformschmieden
  • Strangpressen
  • Fließpressen
  • Tiefziehen

Geht es um die Fertigung von Blechen in verschiedenen Größen, dann ist vor allem das Walzen essenziell, denn Bleche sind Walzwerkserzeugnisse aus Metall. Gewalzt werden sie aus den Brammen – das sind massive Metallblöcke. Die gewalzten Bleche werden für die Weiterverarbeitung zu sogenannten Blechtafeln gemacht.

Aufgerollte Blechtafel (Coil)

Eine Tafel Blech ist im Verhältnis zu ihrer Länge und Breite eher dünn – deshalb werden sie häufig zu Bändern aufgerollt, sodass sie leichter und platzsparender zu transportieren sind.

Eine Bandrolle aus dem jeweiligen Metall entspricht also im Grunde dem größten Blechformat – der Fachbegriff ist Coil (deutsch: Spule). Coils können gut und gerne 30 bis 40 Tonnen oder noch mehr wiegen.

Kleinere Ausführungen der Coils sind:

Kleincoils
Spaltbänder
Großformat-Bleche

Blechtafel-Formate: standardisierte Bleche

Bestimmte Eigenschaften machen Blechformate zu dem, was sie sind. Ausschlaggebend ist in erster Linie das Metall, aus dem die Bleche gefertigt werden. Zudem sind die fix festgelegten Abmessungen von Länge und Breite relevant – diese ändern sich metallübergreifend nicht. Ein weiteres Merkmal von Blechen ist auch ihre Stärke.

Die genannten Faktoren, also Metallart, Länge, Breite und Stärke, bestimmen folgende Aspekte:

  • wie gut bzw. aufwendig ein Metall zu verarbeiten ist, 
  • welche Maschinen dafür benötigt werden, 
  • wie viel Energie aufgewendet werden muss und 
  • welche Kosten entstehen.

In Sachen Größenverhältnisse, also Länge und Breite, haben sich verschiedene Standards herausgebildet, die auch gewisse Toleranzen erlauben. Es handelt sich hier um folgende Längen und Breiten:

  • Normaltafel bzw. Kleinformat-Bleche: 2.000 x 1.000 mm
  • Mitteltafel bzw. Mittelformat-Bleche: 2.500 x 1.250 mm
  • Großtafel bzw. Großformat-Bleche: 3.000 x 1.500 mm
  • Maxitafel bzw. Maxiformat-Bleche: 4.000 x 2.000 mm

Blechformate von Kleinformat bis Maxiformat

Es gibt auch Blechformate, die über diese Standard-Blechformate hinausgehen. Für den Bau von Pipelines oder Schiffen etwa werden übergroße Bleche benötigt. Eine Größe von bis zu 12.000 x 4.000 mm ist möglich.

Wichtig: Die Toleranz, die bei der Blechlänge besteht, berechnet man, indem man die gegebene Länge mit 0,0025 multipliziert. Die Toleranz bei der Breite bewegt sich im Bereich 0,5 bis 2,0 mm – je nachdem, wie dick und breit das Blech insgesamt ist.

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Blechtafel: die verschiedenen Stärken

Möchte man nun handelsübliche Bleche nach Maß in einer gewünschten Größe herstellen, so ist die Stärke bzw. Dicke von Blechen relevant. Das Rohmaterial wird zu den folgenden Blechstärken gewalzt: Feinblech und Grobblech.

  • Feinblech: dünner gleich 2,99 mm
  • Grobblech: dicker als 3 mm.

Der Unterschied zwischen Grobblech und Feinblech bezieht sich also auf die Stärke der Bleche. Beträgt die Nenndicke von Blechen genau 3 mm, so spricht man vom Grobblech, bei 2,99 mm vom Feinblech. 

Weiters können Grob- und Feinblech unterschiedlich gefertigt werden, denn Feinblech kann sowohl warmgewalzt als auch kaltgewalzt werden. Beim Grobblech bietet sich nur das Kaltwalzen an.

Stapel mit Kleinformat-Feinblechen

Feinblech

Ein Feinblech ist ein Walzerzeugnis, dessen Länge und Breite deutlich ausgeprägter ist als die Stärke. Es gibt bei den Feinblechen keine Normierung, die genaue Standards definiert. Feinbleche werden aus unterschiedlichen Metallen und in verschiedenen Blechformaten hergestellt.

Feinbleche kommen in der Industrie bzw. in unzähligen Branchen gerne zum Einsatz, denn sie lassen sich auch ohne große Krafteinwirkung hervorragend verarbeiten – also schneiden, biegen und schweißen. Zudem haben Feinbleche – je nach Blechformat – ein geringes Gewicht. 

In der Lebensmittelindustrie etwa werden häufig unterschiedliche Blechformate aus Edelstahl verwendet, da Edelstahl lebensmittelecht ist. Auch ein Alublech wird aufgrund seines geringen Gewichts, der Stabilität und der idealen Verarbeitbarkeit in Industrie und Technik vielfach eingesetzt.

Hinweis: Die Bezeichnung Mittelblech ist nicht mehr aktuell. Früher bezeichnete man damit Bleche im Bereich von 3 bis 4,5 mm Stärke. Heute unterscheidet man nur noch zwischen Fein- und Grobblech, also dünner bzw. dicker als 3 mm.

Es existiert neben Feinblech auch der Begriff Dünnblech – so wird ein weniger qualitatives dünnes Blech bezeichnet.

Grobblech

Als Grobblech werden kaltgewalzte Bleche bezeichnet, die dicker sind als Feinbleche. Anders als beim Feinblech gibt es hier eine DIN-Norm, die DIN EN 10079, die besagt, dass ein Grobblech mindestens 3 mm stark ist und über 600 mm breit ist. Auch ein Grobblech kann aus verschiedenen Metallen hergestellt werden und potenziell bis zu 175 mm dick sein.

Grobbleche sind in der Verarbeitung aufwendiger, da mehr Kraft und somit Energie benötigt wird. Jedoch lassen sich auch Grobbleche mit den passenden Maschinen akkurat schneiden und biegen. Sie werden in Industrie und Technik häufig verbaut, etwa als tragfähige Elemente oder in der Automobilindustrie.

Hinweis: Die Verarbeitung von Grobblechen ist energieaufwendiger und somit auch teurer. Somit ist beim Kauf von groben Blechen mit höheren Kosten zu rechnen.

Blechformate: Standardabmessungen von Blechen

Blechtafeln haben bestimmte Blechformate, die abgesehen von der Metallart ausschlaggebend für die weitere Verarbeitung von Blechen sind. In verschiedenen Größen und Stärken und aus unterschiedlichen Metallen gefertigt, gibt es für alle Ansprüche und Situationen die passenden Bleche

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Blechformate FAQ: Häufig gestellte Fragen

Im folgenden Abschnitt finden Sie die Antworten auf häufig gestellte Fragen.

Welche Blechgrößen gibt es?

Es gibt im Bereich Bleche einige Standard-Blechformate: Normaltafeln mit 2.000 x 1.000 mm, Mitteltafeln mit 2.500 x 1.250 mm, Großtafeln mit 3.000 x 1.500 mm und Maxitafeln mit 4.000 x 2.000 mm. Darüber hinaus gibt es Bleche für den Pipeline- oder Schiffbau, die ein Maß von 12.000 x 4.000 mm haben.

Welche Bleche gibt es?

Unter den Blechen gibt es unterschiedliche Arten: Feinblech, Grobblech und das Band. Früher war der Ausdruck Mittelblech geläufig, heutzutage nicht mehr, denn bis 2,99 mm handelt es sich um ein Feinblech, ab 3,00 mm um ein Grobblech. Das Band ist ein aufgerolltes Blech – also ein Coil (eine Spule).

Wie groß ist eine Blechtafel?

Eine Blechtafel hat standardmäßig die Maße von 2.000 x 1.000 (Normaltafel), 2.500 x 1.250 mm (Mitteltafel), 3.000 x 1.500 (Großtafel) oder 4.000 x 2.000 mm (Maxitafel).

Welche Blechdicken gibt es?

Bleche werden in Feinbleche und Grobbleche kategorisiert. Bis einschließlich 2,99 mm handelt es sich um ein Feinblech, ab 3,00 mm um ein Grobblech. Das Mittelblech ist keine geläufige Bezeichnung mehr. Blechdicken von bis zu 175 mm sind möglich.

Tags: Werkstoffe

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